Praxis

Die Praxis

Das Spektrum der Praxis umfasst die normalen gynäkologischen und geburtshilflichen Beratungen und Untersuchungen einschließlich Krebsfrüherkennungsmaßnahmen und Mammasonographie, spezielle sonographische Schwangerschaftsuntersuchungen nach Stufe II der Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), die gynäkologische Endokrinologie unter Berücksichtigung orthomolekularer Gesichtspunkte (bioidentische Hormone) und die orthomolekulare Prävention und Therapie.
Diagnostik spezieller Krankheitserreger

Die Diagnostik spezieller Krankheitserreger ist differenziert zu beurteilen. Untersuchungen auf bestimmte Viren, Chlamydien, Bakterien oder Pilze können unter individuellen Gesichtspunkten sinnvoll sein.

Demgegenüber steht bislang der Beweis aus, dass eine Untersuchung auf Human Papilloma Virus (HPV) sinnvoll und damit eine Abnahme des Gebärmutterhalskrebses erreichbar ist. Bestimmte HPV-Subtypen können Gebärmutterhalskrebs verursachen, müssen es aber nicht. Auch existiert eine nicht unbeträchtliche Spontanheilungsrate. Trotz teurer Virus-Typisierung sollte man nicht auf regelmäßige Krebsvorsorgeabstriche verzichten. Entscheidend und wegweisend sind nach wie vor ein sorgfältiger Abstrich und das zytologische Ergebnis. Mit dieser Vorgehensweise wurde seit Beginn der Praxis kein einziger Fall von Gebärmutterhalskrebs im Patientenstamm beobachtet.

Besser kann dieses Ergebnis auch mit einer HPV-Impfung nicht werden. Gesundheitspolitische Pläne, die zytologische Untersuchung durch eine HPV-Testung zu ersetzen, sind fragwürdig, da kein Test alle HPV-Subtypen erfasst. Somit würden einige wenige Krebsvorstufen nicht entdeckt, mit desaströsen Folgen für die Betroffenen. Nach den Statistiken sind auch nie 100 %, sondern nur 99,x % der Gebärmutterhalskrebse durch HP-Viren bedingt. Diesen verbleibenden kleinen Prozentsatz würde man mit der geplanten Vorgehensweise überhaupt nicht frühzeitig entdecken. Es ist also ratsam, bei der bisherigen Vorgehensweise zu bleiben.

Bösartige Erkrankungen des Gebärmutterkörpers, der Gebärmutterschleimhaut, der Harnblase und der Eierstöcke sind frühzeitig nur mit der Vaginalsonographie erkennbar. Harnblasenmalignome können darüber hinaus natürlich auch mit Harnblasenspiegelungen frühzeitig erkannt werden.


Impfungen

Impfungen gegen HPV sind kritisch zu werten, da keine Impfsicherheit in der Qualität einer Tetanus- oder Kinderlähmungsimpfung besteht. Der Impfschutz erreicht nicht nahezu 100 %, sondern lediglich 60-70 %. Die bisherige Vorgehensweise der Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses hat sich bewährt. Ob diese Impfung überhaupt hält, was sie verspricht, sollte jetzt, nach etlichen Anwendungsjahren, eigentlich klar sein. Wo sind die "belastbaren Daten", die eine HPV-Impfung rechtfertigen?

Mittlerweile wurde eine 9-fach-Impfung entwickelt, mit der ein Impfschutz von über 95 % erreichbar sein müsste. Nicht alle Patientinnen, die am restlichen Dutzend der High-Risk-HP-Viren erkranken, würden mit dem Virus-Screening entdeckt, wohl aber mit dem konventionellen zytologischen Abstrich.

Impfungen gegen Tetanus, Polio und Röteln sind demgegenüber sehr sinnvoll. Den Einfachimpfstoff gegen Röteln hat die Industrie wegrationalisiert, man kann jetzt nur noch dreifach gegen Masern, Mumps und Röteln impfen, gleichgültig, wie es um den Impfschutz gegen Masern und Mumps steht. Das gezwungenermaßen zu tun, empfahl das Bundesgesundheitsministerium auf meine telefonische Anfrage hin.


Immunologischer Stuhltest

Er dient zur Früherkennung des Dickdarmkrebses, ist sensibler als der konventionelle Farbreaktionstest und wird von Blut in Nahrungsmitteln und Vitamin C nicht verfälscht. Banale Fehlerquellen wie Zahnfleischbluten, Magenschleimhautentzündungen oder Hämorrhoiden müssen weiterhin bei der Beurteilung berücksichtigt werden.


Mammasonographie

Eine vorsorgliche und ggf. regelmäßige Computersonographie der Brust ist je nach individueller Struktur des Brustdrüsengewebes sinnvoll, besonders bei Frauen unter 50 Jahren und bei Frauen mit einem dichten Brustdrüsengewebe, bei dem die Mammographie nicht aussagekräftig ist. Im Gegensatz zur Mammographie mit Röntgenstrahlen ist die Sonographie auch bei vielfachen Untersuchungen gefahrlos anwendbar. Langzeitbeobachtungen über Jahrzehnte zeigen keinerlei schädliche Wirkungen. Hinsichtlich der Kernspintomografie der Brust, die gleichwohl sehr aussagekräftig und ohne Röntgenstrahlenbelastung ist, hat man diese Sicherheit noch nicht. Kontrastmittelspeicherungen im Gehirn wurden mittlerweile festgestellt. Schädigungen sind bislang dadurch nicht bekannt.



Schwangerschaftsvorsorge

Da manche Patientinnen erst die Praxis aufsuchen, wenn sie bereits schwanger sind, sei an dieser Stelle bereits darauf hingewiesen, dass ein guter Folsäurespiegel das Ungeborene vor Spina bifida (Krankheitsbild des offenen Rückens) schützt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass auch ein guter Vitamin B12-Spiegel vor Spina bifida schützt, unabhängig vom Folsäurespiegel. Es ist bereit vier Wochen vor und mindestens für vier Wochen nach der Befruchtung für einen normalen Folsäurespiegel mit der prophylaktischen Einnahme von täglich 0,4 – 0,8 Milligramm Folsäure zu sorgen.

Der Ausschluss schwangerschaftsrelevanter Risiken ist sinnvol, wie z. B. der Schutz vor Toxoplasmose-Erstinfektionen in der Schwangerschaft oder der Ausschluss Beta-hämolysierender Streptokokken im Vaginalsekret, die bei der Geburt das Kind schwer schädigen konnen.

Das Erst-Trimester-Screening (ETS) in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche dient zur Risikoermittlung für Trisomie 13, 18 und 21. Auf Wunsch kann auch eine Untersuchung dieser Chromosomenstörungen im mütterlichen Blut mit Hilfe des Nicht Invasiven Pränatal Tests (NIPT) veranlasst werden.

Messungen der Mutterkuchendurchblutung (Plazentafunktion) zur Risikoermittlung hinsichtlich Schwangerschaftserkrankungen in Zusammenhang mit erhöhtem Blutdruck (`Schwangerschaftsvergiftung, Gestose, Präeklampsie) sind ebenfalls bereits in der 12.-14. Schwangerschaftswoche möglich und sinnvoll, da sie in 6 % der Schwangerschaften auftreten.

Die Messung des Gebärmutterhalses in der 22. Schwangerschaftswoche erlaubt Risikoberechnungen hinsichtlich vorzeitiger Geburtsbestrebungen (nach Nicolaides).

Das Geschlecht des Ungeborenen wird, wenn gewünscht, ab der 15. Schwangerschaftswoche mitgeteilt.

Die Bestimmung von Alpha-Fetoprotein (AFP) in der 16.-20. Schwangerschaftswoche ist zur Risikoermittlung hinsichtlich  Neuralrohrdefekten (Spina bifida, offener Rücken) sinnvoll.

Nach 24 Jahren ohne Komplikationen stellte ich die Durchführung von Fruchtwasseruntersuchungen ein, da mit der immer besser werdenden nicht-invasiven Diagnostik Schwangere nur noch selten Amniozentesen wünschen.

Chorionbiopsien wurden nie durchgeführt, weil zu häufig (8 %) falsch positive Befunde auftreten, die dann ängstigen und unweigerlich eine Amniozentese zur Klärung nach sich ziehen. Viele chromosomale Störungen, die in der 12. Schwangerschaftswoche mittels Chorionbiopsie entdeckt werden, sind nicht mit dem Leben vereinbar und werden von der Natur selbst beendet. Es ist für die seelische Verarbeitung von Bedeutung, ob ein natürlich aufgetretener intrauteriner Fruchttod behandelt werden muss oder ob ein zwar krankes, aber vitales Kind entfernt wird.

Nach den Empfehlungen der Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) ist in jeder Schwangerschaft ein eingehender Organultraschall nach DEGUM Stufe II in der circa 22. Schwangerschaftswoche sinnvoll.

Bei der 3D/4D-Computersonographie im Rahmen der Organdiagnostik ergeben sich in der Regel auch schöne Babybilder/Videoclips.

Zur lückenlosen Betreuung besteht ein enger Kontakt mit den Kollegen der jeweiligen Entbindungsklinik. Für Schwangere, die nur zu den DEGUM-II-Spezialuntersuchungen überwiesen werden, liegt diese Aufgabe primär beim Überweiser.

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